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Teil der Geschichte VI:
Der Prozess des erlösenden Nennens beginnt

Erzähler:

Wer in Linz weiß noch Bescheid, sagte er.

Dialoguntertitel:

• ..Gewisse interessierte Personen in Linz und in Wien wissen manche Details.
• Wieso denn ich nicht? (Er war irritiert.)
• Es handelt sich weder um dein Geld noch um deine Angelegenheit. Mir wurde die Aufgabe gestellt, die fehlenden Kunstwerke zu verkörpern. Es ist egal, warum. Tu nur, worumich dich bitte. Vertrau mir. Es wird sich für dich lohnen.

Erzähler
(Verhörniederschrift geht weiter:)

Frage: Sie haben vorher gesagt, daß nach Ihrer Übernahme der Führung keine Kunstgegenstände das Wiener Museum verließen. Wie ist es mit dem Portrait des Prinz Eugen von Savoyen, das Sie Hitler als Geburtstagsgeschenk gegeben haben?

Antwort: Ich fand das Bild bei einem privaten Kunsthändler, kaufte es undverschenkte es. Es war nicht in der Nationalgalerie. Einfach ein Bild, das ein jeder Reisende hätte kaufen können.

Frage: Was ist mit den zwei Holzschnitzereien, die Sie 1943 Goering geschenkt haben und die Sie aus dem Wiener Museum genommen haben?

Antwort: Das ist eine Angelegenheit, die ich rechtfertigen werde. Ich erfuhr von einem von Görings Experten, daß Göring einen gothischen Altar in vier Teilen hatte, von dem zwei Teile fehlten. Diese zwei Teile befanden sich in der Akademie der Schönen Künste in Wien. Professor Eichenburger von der Wiener Akademie hatte darum gehandelt. Dann habe ich eine Vereinbarung mit Eichenburger getroffen, aufgrund derer Görings Altar durch die Hinzufügung dieser zwei Stücke vervollständigt wurde, und die Akademie wurde dafür entschädigt.

(Stimme singt Maikäfer/Leuchtkäfer-Lied auf Deutsch)

Maikäfer flieg,
dein Vater ist im Krieg,
die Mutter ist im Pommerland,
Pommerland ist abgebrannt,
Maikäfer flieg,
dein Vater ist im Krieg,
die Mutter ist im Pommerland,
Pommerland ist abgebrannt...

Dialoguntertitel:

• Solange wir nicht mit fragwürdigen Mächten in Verbindung gebracht werden, sagte er unsicher . Anna?
• Wir müssen mit dem Grübeln aufhören und mit der Arbeit anfangen. Zeig mir die Liste wieder. (Nachdenklich nennt sie ein paar von den fehlenden Gemälden.) Schauen wir ...

  (Sie nennt jedes Werk, dann das teammitglied, z.B.: "Rembrandt, Porträt eines Knaben, 28 cm x 56 cm., Hanne-Laure, zehn bis vierzehn Tage;Courbet, Landschaft mit Pappeln, 48 cm x 96 cm, Simone, eine Woche ...Canaletto, Aussicht de Dogens-Palastes von Venedig, Öl auf Leinwand, 72 cm x 95 cm, Robert, zwei Wochen;Caravaggio, Interment of Christ, Öl auf Leinwand, 157 x 107 cm, Friedrich, so etwa anderthalb Wochen ..."

  ... und setzt mit dieser Zuteilung der Verantwortung fort bis zum ausblenden.)

(c) 1994, Vera Frenkel, Toronto